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Hilfe bei Einsamkeit

Ein 44 Jahre alter Japaner rief 37.760 Mal die Te­lefon­auskunft an und sagte kein Wort. Als Begründung gab er später an, dass er einfach den freund­lichen Stimmen der weiblichen Telefon­ver­mittler zuhören wollte. Er gab zu, täglich etwa 900 Anrufe mit seinem Handy zu tätigen. „Als ich ein­mal wegen einer Re­klamation anrief, ging die Telefonvermittlung sehr freundlich damit um”, er­klärte er der Polizei.
Obwohl wir in einer Welt leben, die technisch so vernetzt ist wie noch nie, hat die heutige Generation sehr mit einer Epidemie namens „Einsamkeit” zu kämpfen. Einige dieser einsamen Menschen leiden recht unbemerkt in Altenheimen. Andere schießen ein Klassenzimmer voller Kinder nieder, in ihrem letzten Versuch, alle Aufmerksamkeit an sich zu reißen und die Schlagzeilen zu füllen. Aber noch viel mehr einsame Menschen scheinen integriert und normal zu sein – und doch sehnen sie sich nach etwas, das sie nicht haben: echte, tiefe Beziehungen.
Es geht jedoch um mehr als das bloße Gefühl der Einsamkeit. Wenn wir es grundsätzlich nicht schaffen, enge und unterstützende Beziehungen zu haben und zu pflegen, leidet unsere eigene Ge­sund­heit. Falls wir erkranken, sind wir nämlich nicht mehr so stark. Die Harvard Universität hat z.B. Daten von 2835 Frauen veröffentlicht, die über einen Zeitraum von zehn Jahren mit Brustkrebs diagnostiziert wur­den. Die Wissenschaftler sahen sich auch die je­weils soziale Unterstützung jeder Frau an. Während der zehnjährigen Studie hatten Frauen, die sozial gut integriert gewesen sind im Vergleich zu jenen, die sozial isoliert waren, mehr als ein doppeltes Risiko an Brustkrebs zu sterben. Zusätzlich hatten die sozial isolierten Frauen eine 67% höhere Wahrscheinlichkeit durch andere Gründe zu sterben.
Dies ist jedoch nicht die einzige Studie mit solchen bemerkenswerten Erkenntnissen. Die me­dizi­nische Literatur ist voll davon. Und nicht nur das, Anfang 2018 ernennt die britische Regierung eigens einen „Minister für Einsamkeit”, um dieses Problem aktiv anzugehen.

 

Strategien, um Einsamkeit zu bekämpfen

Zum Glück musst du kein Leben der Einsamkeit führen. Hier sind acht wirksame Strategien, die dir helfen können, dich mehr mit den Menschen um dich herum zu vernetzen. Du brauchst sie nicht alle umzusetzen. Aber je mehr du umsetzt, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass du auch deine sozialen Verbindungen erweiterst.

1. Trete aus deiner Komfortzone, um gleich­gesinnte Menschen zu treffen. Wenn dich die Gärt­nerei begeistert, tritt einem örtlichen Garten­verein bei. Wenn du einen Unterschied in deiner Stadt bewirken willst, warum trittst du nicht einer Hilfsorganisation bei? Suche Vereine und Or­ga­ni­sa­tionen in deiner Heimat, die dich interessieren. Suche online, in den altmodischen Gelben Seiten, in der Zeitung oder rufe deine Stadtverwaltung an.

2. Schaffe dir ein Haustier an. Das ist eine geniale Me­tho­de, um neue Freunde kennen zu lernen. Wenn du Schwierigkeiten hast, mit den Men­schen in deiner Nachbarschaft in Kontakt zu treten, über­lege dir, einen liebenswerten Hund aus dem ört­lichen Tierheim zu adoptieren. Wenn du mit deinem Hund Gassi gehst, einen Hundepark besuchst oder Besorgungen erledigst, wirst du sehr überrascht sein, wie viele Möglichkeiten zur sozialen Interaktion geschaffen werden.

3. Finde heraus, wer noch einsamer ist als du selbst. Wenn du dich bei deiner Arbeitsstelle nicht sehr wohl fühlst, suche nach jemandem, der noch einsamer zu sein scheint. Wenn diese Person dein Angebot einer Freundschaft ablehnt, probiere Beziehungen dort zu entwickeln, wo deine Versuche eher angenommen werden. Wie bereits erwähnt, haben erweiterte Pflegeeinrichtungen viele ein­same Menschen und sie sind schnell zu finden. Du könntest ein Pflegeheim in deiner Nähe anrufen und fragen, ob es dir erlaubt, dort etwas zu verschenken, um einem Menschen an diesem Tag eine Freude zu bereiten. Bei deinem Anfangsbesuch könntest du z.B. eine Topfpflanze oder bereits gelesene Bücher aus deinem Bücherregal weitergeben.

4. Arbeite ehrenamtlich. An einigen Arbeits­plätzen sind enge soziale Bindungen unerwünscht. Auch scheinen Nachbarschaften und Wohnungen heut­zutage so gestaltet zu sein, dass sie eher ein­kapseln und isolieren, statt Verbundenheit zu schaf­fen. Als Freiwilliger jedoch kann man seinen Mit­arbeitern (und jenen, denen man hilft) auf eine tiefgehende Art und Weise begegnen. Außerdem zeigen medizinische Forschungen, dass freiwillige Arbeit die Gesundheit verbessert.

5. Verbinde dich erneut mit deiner Familie. Mache Familienzeit zu einer Priorität – auch wenn es Spannungen in deinen Beziehungen gibt. Obwohl es emotional schwierig ist, kann das Wiedergutmachen von Fehlern und das Wiederherstellen von zerbro­chenen Beziehungen eine sehr gute Übung für an­dere soziale Bindungen sein. Wenn du dich von einem Familienmitglied zurückgezogen hast, weil es dich verletzt hat, sprich ihn/sie liebevoll an und zeige deine Bereitschaft zu vergeben.
Wenn du jedoch gute Beziehungen zu dei­nen Kindern und Enkeln hast, nimm dir vor, diese zu ver­stärken. Leider verbessern viele der heuti­gen Ak­tivi­täten die soziale Interaktion nicht. Unter­hal­tungs­basierte Familienzeit geht stark in Richtung Un­ter­haltung und weniger in Richtung Familie.

6. Verbinde dich auf vertikaler Ebene. Einige der beständigsten Freundschaften der Geschichte waren auf einer gemeinsamen geistlichen Grundlage gegründet. Ungeachtet deiner geistlichen Wurzeln, ziehe es doch in Betracht, die Bibel zu lesen. Kein einziges Buch hat in Deutschland so viel bewegt wie die Bibel. Ein guter Start zum Lesen ist das Neue Testament mit den vier Evangelien. Viele Gelehrte glauben, dass die Bibel nicht nur geschrieben wurde, um dich mit dem Göttlichen, sondern auch mit anderen Menschen zu verbinden.

7. Nutze Synergieeffekte. Jede der sechs vor­her­gehenden Strategien kann gesondert schon sehr kraftvoll sein. Wenn du aber mehr als nur eine umsetzt, kannst du ihre Auswirkungen multiplizieren. Die meisten von uns (sogar einsame Menschen) sind sehr beschäftigt. Je mehr wir durch eine einzige Aktivität erreichen können, desto besser. Ziehe folgendes in Betracht:
• Kombiniere deinen neuen Fokus auf geistliche Dinge mit Freiwilligenarbeit und Gemeindearbeit. Hilf einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft, die aktiv einen Unterschied in deiner Ortschaft be­wirkt. Zum Beispiel beteiligen sich immer mehr Glau­bens­ge­meinschaften in Gesundheitsinitiativen. Wenn du Probleme hast, eine zu finden, schau nach Web­seiten von Gesundheitsprogrammen, die eng mit Glau­bens­häusern zusammenarbeiten, wie „Deutscher Verein für Gesundheitspflege” (DVG).
• Mache deine Familienzeit zu einer Zeit des geistlichen Wachstums. Ob du ein allein­erziehendes Elternteil mit einem Kind bist, ein Großelternteil, das seine Enkel nur selten sieht oder eine beschäftigte Person, die zuhause mit mehr als einem Erwachsenen und mehreren Kindern wohnt: Du kannst es trotzdem schaffen. Sogar wenn es nur ein paar Leute sind, mit denen du zusammen für zehn Minuten etwas geistlich aufbauendes lesen kannst, wird es euch zusammenschweißen. Soziale Wissenschaftler bestä­ti­gen die Wirkung solcher vertiefenden Familien­veranstaltungen. Das Lesen und Austauschen von Ge­danken wird euch näher zueinander bringen und darüber hinaus deine Kinder oder Enkel befähigen, sich in mehr als nur einem Tweet oder einer SMS ausdrücken zu können.

8. Hole professionelle Hilfe. Dieser letzte Punkt ähnelt einer Bonusstrategie – eine, die du wahr­schein­lich nicht brauchst, wenn du bereits einige der vorhergehenden Strategien ausführst. Aber falls sich deine Einsamkeit schon zu einer Depression weiterentwickelt hat und du Gedanken hast, dir selbst oder anderen zu schaden, so zögere nicht jemand anderen um Hilfe zu fragen. Wenn du nicht weißt, an wen du dich wenden sollst, rufe die kostenlose Nummer der Telefonseelsorge 0 800 / 111 0 111 an.

 

Zusammengefasst

Der Mann, der 37.760 Mal die Telefonauskunft anrief, stand derselben Einsamkeit gegenüber, die du vielleicht spürst. Letzten Endes gibt es nur ein Wesen, das deine Sehnsucht nach einer tiefen Verbindung und bedinungsloser Freundschaft er­füllen kann: Gott. Er sagt: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.” (Jeremia 31,3) Gott legt nicht auf, gibt nicht auf und zeigt auch keine kalte Schulter. Warum nicht die Bibelkurse ausprobieren, die auf der Rückseite dieses Flyers angeboten werden?